Nach einem ausgiebigen Frühstück verbrachten wir den ersten regnerischen Morgen des Lagers mit Packen, Singen und einem sportlich-spielerischen Wettkampf. Hungrig warteten wir schon auf das Mittagessen, als uns unser Leichtsinn des vorherigen Tages zum Verhängnis wurde: Wir hatten kein Geld mehr übrig, um uns mehr Essen zu kaufen. Es reichte gerade noch für das Mittagessen.
So standen wir am Nachmittag vor einem Dilemma: Wollten wir am Abend hungrig ins Bett gehen oder die guten Vorsätze über Bord werfen und doch wieder ein, zwei Fische auf dem Markt stibitzen? Wir entschieden uns für letzteres und machten uns auf zum Markt. Leider ging unser Plan ganz und gar nicht auf und wir landeten samt und sonders im Gefängnis und sogar vor dem obersten Gerichtshof der Stadt!
Den Bürgermeister freute das natürlich, bot sich ihm nun endlich die Chance, uns für viele Jahre hinter Gitter zu bringen. Doch vor dem Gericht und versammelter Dorfgemeinschaft machte sich Gorian für uns stark. "Hätte jedes dieser Kinder ein sicheres Zuhause und genug zu essen, müssten sie auch nicht stehlen, um zu überleben!", lautete sein Plädoyer. Wir konnten unser Glück kaum fassen, als sich die Dorfbewohner tatsächlich bereit erklärten, jeweils ein paar Kinder bei sich aufzunehmen! Auch wenn unsere Bande sich trennen musste, sind wir doch glücklich und froh, von nun an ein sicheres Zuhause, ein warmes Bett und eine Familie zu haben.
Der Tag startete mit einer freudigen Nachricht: Gorian teilte den Erlös vom gestrigen Fischverkauf unter uns auf! Das Geld konnten wir gut gebrauchen, fand doch gerade heute der Jahrmarkt im Dorf statt. Köstliche Drinks und Snacks konnte man sich dort von dem Geld kaufen. Drohte das Geld auszugehen, konnte man durch sportliche Betätigung neues erwerben oder das eigene Geld in Karten- und Würfelspielen vermehren (oder verlieren).
Auf dem Jahrmarkt fielen uns Flyer in die Hände, die ein Fest zu Ehren des Bürgermeisters ankündeten. Wir schmiedeten einen Plan: Gut getarnt durch frische Kleider und schöne Frisuren schmuggelten wir uns am Abend auf das Fest. Als dem Bürgermeister ein Preis überreicht werden sollte, erlebte er eine Überraschung: Aus der Kiste sprang die rote Zora heraus! Was für ein gelungener Streich!
Den Rest des Abends feierten wir Uskoken. Die Zeit verging wie im Flug mit einer Comedy-Show, Gesangsdarbietungen und einer Querflötenvorführung. Doch der Höhepunkt: Fünf (beziehungsweise sechs) mutige Jungschärler erhielten einen Jungscharnamen.
Nun schlüpfen wir ein letztes Mal in den Schlafsack. Gute Nacht, Uskoken!
Bei schönstem Sonnenschein starteten wir auch in den heutigen Tag. Das einzige, was unsere Laune ein wenig trübte war der Bürgermeister. Von Anfang an hatte er unsere Bande auf dem Kieker. So beschlossen wir, ihn heute ein wenig zu ärgern und machten uns auf, ihm einen Streich zu spielen. Mit taktischen Zügen und vielen Ablenkungsmanövern gelang es uns, sein T-Shirt unbemerkt mit dem Logo der roten Zora zu übersähen.
Nach dem Mittagessen hatte Gorian eine freudige Nachricht: Ein Thunfischschwarm zog an der Bucht vorbei! Wir schnappten uns unsere Fischernetze und Badehosen und gingen auf die grosse Jagd. Nebst erfolgreicher Thunfischjagd kam natürlich auch der Spass im Wasser nicht zu kurz. Daraufhin hatten wir uns einen feinen Znacht mehr als verdient: Mit Dampfnudeln und Unmengen an Vanillesauce stärkten wir uns.
Einem ruhigen Abend stand also nichts mehr im Weg - so dachten wir, bis der Bürgermeister auftauchte und uns mit einer neu eingeführten Fisch-Lizenz am Verkaufen unserer Thunfische hindern wollte. Das konnten wir natürlich nicht auf uns sitzen lassen und verkauften noch am selben Abend unseren Fang auf dem Schwarzmarkt. Was wir mit dem Erlös anfangen werden, besprechen wir morgen. Bis dahin gönnen wir uns eine erholsame Nacht.
Ein weiterer Tag bei Gorian ist vergangen. Am Morgen haben wir wie immer gut gefrühstückt. Als wir dabei waren kamen Hanni und Nanni und berichteten uns vom Streich, den sie Gorian gespielt haben. Die Beiden haben nämlich die Angeln angesägt und die Netze präpariert, so dass Gorian beim nächsten Mal Fischen eine kleine Überraschung erlebt. Zora und wir alle fanden jedoch, dass es nicht richtig sei Gorian, der uns so liebevoll aufgenommen hat, einen Streich zu spielen. Daher beschlossen wir den Streich wieder rückgängig zu machen und Gorian sogar bei seiner Arbeit zu helfen. Wir taten dies indem wir Netze knüpften, Seifen herstellten, Angelhaken gossen und sonstige Dinge rund ums Fischen bastelten. Der Morgen verging wie im Flug und nach einem super Mittagessen kam Gorain mit einem riesigen Fang vom fischen zurück. Dieser Fang musste nun auf dem Marktplatz der Stadt verkauft werden. Selbstverständlich waren wir auch hier behilflich, jedoch war der Bürgermeister hier drüber nicht so glücklich. Er legte uns immer wieder Steine in den Weg, beim verkaufen des Fisches, aber schlussendlich schafften wir es trotzdem den ganzen Fang zu verkaufen. Was wir dafür jedoch preisgaben, war unser Versteck und so stand der Bürgermeister nach dem Abendessen bei Gorian im Fischereibetrieb. Er beschimpfte uns als «Gesindel» und forderte Gorian auf uns auf der stelle auszuliefern das er uns ins Gefängnis stecken kann. Doch Gorian setzte sich mit allen Mitteln für uns ein und so verschwand er Bürgermeister unverrichteter Dinge. Nun bekamen wir aber ein schlechtes Gewissen, weil wir Gorians Huhn Frida gegessen haben und er sich so für uns einsetzt. Daher beschlossen wir es ihm zu gestehen und ihn um Vergebung zu bitten. Es war nicht einfach, aber Zora ging zu Gorian und gestand ihm alles. Er war sehr traurig und auch verärgert. Zora bat ihn nochmals um Vergebung und er sagte, dass er noch ein wenig darüber nachdenken muss. Glücklicherweise dürfen wir aber immer noch bei ihm bleiben und wir haben uns entscheiden, dass wir ab jetzt immer ehrlich mit Gorian sind.
Heute ist wieder sehr viel passiert. Nach einer erholsamen Nacht genossen wir unser erstes Frühstück zusammen auf der Burg. Dieses wurde dann aber durch die Polizei unterbrochen und wir mussten von der Burg fliehen. Die Frage war jedoch wohin? Der einzige Ort der uns einfiel war der Fischer Gorian bei dem wir gestern das Huhn gestohlen hatten. Branko schlug vor dort hin zu gehen, da er schon mal bei Gorian war und ihn als netten alten Mann kennengelernt hatte, welcher Kinder gerne hat. So beschlossen wir, es mal bei ihm zu versuchen. Nur die Geschichte mit dem Huhn macht uns ein wenig Sorgen... Bei Gorian angekommen, trafen wir ihn als er gerade ein Schild mit der Aufschrift «Huhn Frida vermisst. Finderlohn 50.- Fr» montierte. Wir setzten alle unseren besten Hundeblick auf und fragten Gorian ob wir uns bei ihm verstecken könnten. Zum Glück willigte er ein ohne etwas wegen dem Huhn zu bemerken. Nachdem wir uns in seinem Fischereibetrieb häuslich eingerichtet und an einem guten Mittagessen gestärkt hatten begannen wir Gorian bei einigen Renovationsarbeiten zu helfen. Wir verschönerten den Platz mit verschiedensten Dingen, welche wir hier zu leben brauchen. Unter anderem bauten wir auch einen Ofen, welchen wir gleich für das Abendessen einweihten, denn es gab Pizza. Nach dem Abendessen genossen wir noch die Gemeinschaft beim Singen und einem Input. Als wir schon alle schlafen gehen wollten stellte Nicole – eine unserer älteren Bandenmitgliedern - jedoch fest, dass sie Häsli, ihr Kuscheltier, in der Burg liegen gelassen hatte und auch andere hatten im Stress einige Dinge dort vergessen. So beschlossen wir das die Älteren von der Band sich in der Nacht noch einmal zurück in die Burg schleichen und die liegengelassenen Dinge zurückholen. Gesagt, getan und so schlichen wir uns zwischen Polizeistreifen zurück zur Burg und brachten alles wieder heil zu Gorian. Danach sanken wir alle todmüde ins Bett.
Wir hatten einen super Start in unser Lager. Gleich beim Kirche Gemeindehaus haben wir Zora und ihre Bande von Waisenkindern getroffen. Sie hatten einen riesen Spass beim Spielen mit einem Hut. Jedoch wurde dieser Spass sogleich unterbrochen durch den Bürgermeister, welcher dieses «Gesindel» gar nicht gerne vor der Kirche sah. Nachdem der Bürgermeister uns zusammen gestaucht hatte, ging er dann weiter in die Kirche. Darauf hin beschlossen wir, ihm in die Kirche zu folgen und ihm als Rache dort den Hut zu stehlen. Gesagt getan und nach einem erfolgreichen Streich zogen wir mit Zora in Richtung des Verstecks ihrer Bande. Dieser Weg war jedoch nicht gerade ein Katzensprung. Als wir um die Mittagszeit noch immer nicht angekommen waren, beschlossen wir uns ein Mittagessen zu besorgen. «Besorgen» das heisst im Bandenjargon «stehlen» und so überfielen wir den nächst besten Wanderer. Dieser Wanderer war dann ein Junge in unserem Alter, welcher ganz allein durch die Gegend wanderte. Wir raubten ihn aus und begutachteten unsere Beute. Leider waren es nur ein paar harte Brötchen und eine alte Querflöte. Zudem bemerkten wir, dass der Junge nun weinend am Strassenrand sass. Zora bekam Mitleid und so nahmen wir ihn in unserer Bande auf unter der Bedingung, dass er sein Essen mit uns teilt. Er stellte sich uns als Branko vor und erzählte, dass er allein unterwegs sei, weil seine Mutter gestorben ist und sein Vater die Familie verlassen habe als er noch klein war. Gemeinsam stärkten wir uns dann bei einem Mittagessen. Während des Mittagessens «fand» Zora beim Haus des Fischers Gorian ein Huhn. Branko war der Meinung, dass es nicht richtig sei das Huhn einfach so zu stehlen, doch wir beschlossen, es trotzdem zu behalten. Da wir alle schon gegessen hatten, beschlossen wir, es erst zum Abendessen zu verspeisen. Und so zogen wir weiter Richtung Versteck. Das Versteck entpuppte sich als eine alte Burgruine, in welcher sich die Bande eingenistet hat. Dort angekommen wurde dann auch das Aufnahmeritual fällig für alle die neu in der Bande dabei sind. Djuro zeigte uns das Messerspiel welches als Aufnahmeritual gilt einmal vor und dann begannen wir alle zu üben. Nachdem wir uns alle bereit fühlten, kam einer nach dem anderen vor und zeigte seine neu erworbenen Messerkünste einmal vor. Alles lief glatt bis Branko als letzter das Messerspiel vorzeigte und Djuro ihn dabei schubste, weil er nicht wollte, dass so ein «Weichei» in unsere Bande kommt. Branko schnitt sich und Zora entschied, dass er trotzdem aufgenommen sei, da das ja sonst unfair wäre. Zusammen verspeisten wir dann das «gefundene» Hühnchen um den neuen Zuwachs zur Bande zu feiern, nur Branko weigerte sich, das Hühnchen zu essen. Danach schlugen wir ein paar Zelte auf einer nahe gelegenen Wiese auf um die erste Nacht bei unserem neuen Zuhause zu verbringen.